ICH WOLLTE MEER
Lieber Klaus, nun bin ich 1 Jahr lang über 660 Seiten mit Dir um die Welt geschippert und habe Deinen so akribischen und kritischen Blick auf 50 Jahre Seefahrt teilen dürfen.
Blick zurück in ein halbes Jahrhundert Seefahrt unter dem „Fixstern„ GLOBALISIERUNG, wo vermutlich mehr auf den Kopf gestellt worden ist als vorher und nachher in der Seefahrtsgeschichte?!
Natürlich subjektiv, aber gerade das macht die Eindrücke ja so persönlich.
Du wolltest Meer und anstatt dessen fandest Du 30 Sprachen an Bord, dazu noch Messerstechereien, eine flötespielende Kapitänin auf der Brücke, die schneller wieder zu Hause war als sie gucken konnte,
Reeder, die sich mit Geldverdienen auf dem Rücken von Material und Mannschaft immer besser auskennen sollten und noch so vieles, vieles mehr….
Woher auch immer die Stürme hereinbrachen, Du trugst Deinen Anker immer ganz tief in Dir drin und da konnten die Norddeutschen Reeder, die Du ja alle kennst, Dich vielleicht so manches Mal kopfschüttelnd zurücklassen, aber nicht aus den Angeln heben, so bist Du eben!
Du hast uns erkennen lassen, dass auf den Schultern eines Kapitäns mehr Verantwortung lastet als für uns Landratten vorstellbar ist, denn Du musst nicht nur über nautische und logistische Talente verfügen, sondern Dich an Bord so ganz nebenbei auch als Techniker, Diplomat, Küchenchef, Krankenschwester, Seelsorger und vermutlich sogar als Eintänzer auf den Kreuzfahrtschiffen beweisen - ganz schön vielseitig!
Auch wenn zu Meer wolltest, die ganze Welt, die Du gesehen hast, die kann Dir keiner nehmen und besonders um die Anfangszeit unter deutscher Flagge werden Dich viele beneiden!
Manchmal ist es doch echt gut, dass wir keine 60 mehr sind oder?!